Submissions

CALL FOR SUBMISSIONS: FUTURE  // AUSSCHREIBUNG: ZUKUNFT 
(ENGLISH BELOW) 


(Deutsch)

2020: ZUKUNFT 

Ein Wort von Armeghan, Herausgeberin:

Ich schlafe in letzter Zeit  nicht mehr, und wenn doch, schleudern mich meine Träume durch ein verpixeltes  Wurmloch aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Ich tanze in letzter Zeit nicht mehr, und wenn ich tanze, fühle ich mich schuldig, als würde ich das Wissen über den Zustand der Welt, dem ich meine Loyalität versprochen habe, verraten. Ich werde dabei zynisch, aber mir ist klar, dass mein Zynismus eine gefühllos gewordene Qual ist. Mein Körper erinnert sich daran, dass er nicht nur ein Archiv zur Speicherung von Schmerz sein will. Ich werde daran erinnert, wie ungerecht es ist, dass Frauen in meiner Familie als besonders widerstandsfähig bezeichnet werden, als ob es sich um eine besondere Eigenschaft handelt und nicht um ein Zeugnis für die Vernachlässigung und Grausamkeit der Welt.  

Ich aktualisiere meine E-Mails etwa 50 Mal am Tag. Ich sehe schon wieder eine Zeile, die mit "in diesen Zeiten..." beginnt. In welchen Zeiten?, denke ich. Wessen Zeiten?, denke ich. Viele von uns kommen aus Welten, die bereits am Zerfallen sind. Aber heutzutage ist "diese Zeiten" ein Anspruch auf Universalität, denn Trauer hat die Tür derer eingestürzt, die beschützt wurden, die Tür, die mit einem blumigen Vorgarten beschmückt war, die Tür zu einem Haus mit Sicherheit, die Tür, die die Illusion versprach, unantastbar zu sein, die Tür mit der Matte, die behauptet, man sei "willkommen", aber in Wirklichkeit gibt es einen inoffiziellen Kartenverkauf. 

An diejenigen, deren Häuser vorher und nachher zerfallen sind, an diejenigen, die seit langem mit Angst, Tod und Trauer leben, an diejenigen, deren Fäuste erhoben sind, weil sie ihr Leben, ihre Haut, ihr Geschlecht, ihr Sein, ihre Vergangenheit, ihre Gegenwart nicht ablegen können. An diejenigen, die sich seit langem nach Räumen der Freude und nach Momenten der Unbekümmertheit sehnen, an diejenigen, die vom Bett aus erschaffen, während sich die Dämmerung in die Morgendämmerung verwandelt, an diejenigen, die uns mit ihren süßen Liedern der Liebe nähren, an diejenigen, die auf der Straße sind, an diejenigen, die zu Hause sind und deren Arbeit und Handeln unsichtbar gemacht wird. Diejenigen, deren Arbeit nicht endet, wenn sie das T-Shirt mit dem ‚woken‘ Slogan ausziehen...


Ausschreibung.

Thema: Dieses Mal möchten wir tiefer in Aspekte der ZUKUNFT eintauchen. Was sind deine Hoffnungen, Träume, Ängste, Bewältigungsmechanismen, Realitäten? Wie stellst du dir die Zukunft vor? 

Das kann durch fiktive Medien geschehen, aber auch durch nicht-fiktionale Elemente, die eure persönlichen Kämpfe und den kollektiven Kampf anerkennen, die Kämpfe, die uns allen den Willen gegeben haben, Ketten zu durchbrechen, wie BLM. Dies kann auch durch die Anerkennung der Vergangenheit geschehen, die unsere Gegenwart und damit unsere Zukunft prägt. 

Wenn du zweifelst – schreib uns eine E-Mail. 

Wie immer ermutigen wir dich, das einzureichen, was du am dringendsten ausdrücken möchtest. Es ist uns wichtig, dieses Magazin nutzen zu können, um unsere Existenzen als multidimensionale Wesen zu gestalten. Wir richten uns nicht an den westlichen oder weißen Blick.

Bezahlung: 50EUR

Wer kann einreichen: Offen für alle Kunstschaffende, die im Westen Rassfizierung und "Othering" erleben. Offen für Künstler:innen aus dem globalen Süden. Diese Kategorisierungen werden aufgrund des Mangel eines besseren Begriffs verwendet, da es keine Homogenität in unseren Erfahrungen gibt. 

Was kannst du einreichen: Wir suchen Beiträge in Form aller druckbaren Werke - Kurzgeschichten, Gedichte, non-fiktionale Texte, Prosa, soziale/kulturelle/politische Kommentare, Op-eds, Illustrationen, Fotografie, Karikaturen, Zeichnungen, Satire, Mode und andere kreative Ausdrucksformen. Es kann utopisch, dystopisch, fiktional, sachlich, fröhlich, wütend, ängstlich, hoffnungsvoll, hell oder dunkel sein - Binarität gibt es nicht. Es ist deine Leinwand, gestalte sie genauso wie du es fühlst.

Bitte reiche deine Arbeit in Word (.docx) oder Pages (.pages) ein, damit wir sie leichter bearbeiten können. Schicke uns Bilder, wenn möglich, über wiretransfer. 

Ja - wir möchten, dass deine Einreichungen punk rock sind. Punk rock zu sein bedeutet, Normen herauszufordern, sich kritisch einzubringen und Konformität herauszufordern, zu sprechen und Raum zu schaffen für Gespräche und Realitäten, die am Rande stattfinden. 

Bitte sende deine Arbeit (oder Fragen/Bedenken) an [email protected] 

Wenn du möchtest, dass deine Arbeit anonym bleibt, gib dies bitte bei der Einreichung an. Du kannst auch gerne Armeghan kontaktieren, wenn du dich bei der Entstehung der Zeitschrift beteiligen und mit Ideen einbringen möchtest.

Einsendeschluss: Wir nehmen Einreichungen bis Freitag, den 21. August, entgegen. 


Liebe und Solidarität, 


Sheikha, Inès, Armeghan

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(English) 

2020: FUTURE 

A word from Armeghan, Editor:

I don't sleep these days and if I do my dreams fling me through a pixelated wormhole of past, present and future. I don't dance these days and if I do my mind feels guilty as if I am betraying the knowledge about the state of the world that I promised my loyalty to. I get cynical about it, but I realize that my cynicism is agony turned numb. My body remembers that it doesn't want to be merely an archive for storing pain. I am reminded about how unfair it is that women in my family have been called resilient as if it is a special quality, rather than a testament to the world's neglect and cruelty.  

I refresh my emails about 50 times a day. I see another line starting with “in these times...” What times? I think. Whose times? I think. A lot of us come from worlds that have already been crumbling. But today ”these times” is a claim for universality, as grief has knocked down the doorway of those who were protected, the doorway decorated with a foregarden with flowers, the doorway to a home with safety, the doorway that promised the illusion of not being touchable, the doorway with the mat that claims that you are „welcome“ but really there is an unofficial ticket sale. 

To those whose houses have been crumbling before and after, to those that live with fear, death and grief since a long time, those whose fists have been up because they can't take off their lives, their skin, their gender, their being, their past, their present. To those that have long craved spaces of joy, and moments of carefreeness, those who create from bed while dusk turns to dawn, those who nourish us with their sweet songs of love, those who are on the streets, those who are at home and whose labor and action is rendered invisible. Those whose work doesn't end when they take off that shirt with the woke slogan…


A Call for Submission.


Topic: This time we would like to dive deeper into aspects of the FUTURE. What are your hopes, dreams, fears, coping mechanisms, realities? How do you imagine the future? 

This can be done through fictitious mediums, but also non-fiction elements that acknowledges your personal struggles, the collective struggle, the struggles that gave us all the will to break chains such as BLM. This can be also done by acknowledging pasts that inform our present and therefore our future. 

If you’re in doubt - shoot us an email. 

As always, we encourage you to submit whatever it is that gives you a sense of urgency. It is important to us to be able to use this magazine to frame our existences as multi-dimensional beings. We do not cater to the Western or white gaze.

Pay: 50EUR

Who can submit: Open to all creatives who experience racialization and „othering“ in the West. Open to creatives from the Global South. These categorizations are framed in this way for the lack of a better word as there is no homogeneity in our experiences. 

What to submit: We are looking for contributions in the form of all art that is printable - short stories, poems, non-fiction prose, social/cultural/political commentary, op-eds, illustrations, photography, cartoons, drawings, satire, fashion and other creative forms of expression. It can be utopian, dystopian, fiction, non-fiction, happy, furious, anxious, hopeful, light or dark - binaries do not exist. This is your wall, paint it however you like. 

Please submit your work in word (.docx)  or pages (.page) so we can edit it easier. If you can, use wiretransfer to transmit pictures. 

Yes - we want your submissions to be punk rock. To be punk rock means to challenge norms, critically engage and challenge conformity, to speak and make space for conversations and realities that happen at the margins. 

Please send your work (or any questions/concerns) to [email protected] 

If you would like your work to be anonymous please indicate so with your submission. You can also contact Armeghan if you want to be involved in the making of the magazine and contribute with collective ideas.

Deadline: We are accepting submissions until Friday, August 21st. 


Love & Solidarity, 


Sheikha, Inès, Armeghan